Breslau Tag 2 Zusammenfassung
Rally Breslau 2021 – LEG 2 – Tageszusammenfassung – 29.06.2021
Eins Vorweg – Für das Team lief es heute bis zum jetzigen Zeitpunkt nach Plan und ohne grössere Vorkommnisse oder Probleme.
Aber eins nach dem Anderen…
Wie ich ja bereits im ersten Kurzbericht von heute Morgen geschrieben hatte war das Serviceteam bis um 4.00 Uhr damit beschäftigt Bobby wieder zum Laufen zu bringen und nach der Ursache des Wassereinbruchs in den Ansaugtrakt zu suchen. Letztendlich wurde eine Undichtigkeit an einem Stutzen am Luftfilterkasten als Ursache ausfindig gemacht. Die Stelle wurde dann heute Morgen mit 2K Epoxy abgedichtet. Somit sollte Bobby wieder für weitere Tauchfahrten gerüstet sein. Neben der Wasserproblematik stand natürlich auch noch der ganz normale Check auf dem Programm bei welchem noch zwei ausgeschlagene Längslenkerbuchsen festgestellt wurden. Auch diese wurden während der Nacht noch gewechselt – Das Serviceteam harmoniert hervorragend und jeder hilft wo er nur kann.
Ein grosses Dankeschön an Urs, Robert, Thomas, Julian, Marc & Björn für Euern unermüdlichen Einsatz vor Ort – ohne Euch wäre das hier alles nicht möglich.
Wie bereits erwähnt standen bzw. stehen heute die SS3, SS4 und die SS5 als Nightstage auf dem Programm.
In der SS3 liess die erste Probe des reparierten Luftfilterkastens nicht lange auf sich warten und Bobby stand vor dem nächsten Wasserloch. Also hiess es Augen zu und durch und hoffen das alles dicht ist. Das war es und Bobby wühlte sich wieder wie gewohnt durch die braune Brühe. In Sven und Michael konnten in der Special ein gutes Tempo fahren und den gestern verlorenen Boden teilweise wieder gut machen. Auch die Navigation bereitete Michael keine Probleme. Laut den Liveresults konnte das Team die SS3 auf Position 6 beenden.
Danach ging es zurück ins Camp zum Zwischenservice für Bobby und zum Futterservice für Sven und Michael.
Bei Bobby musste das Windenseil neu auf der Trommel fixiert werden. Die nötigen Spleissarbeiten wurden im Teamwork von Marc und Robert erledigt. Neben dem Seil wurden einige lose Schrauben nachgezogen und die üblichen Servicearbeiten abgearbeitet. Sven hatte den Service noch über Probleme mit der vorderen Differentialsperre informiert. Hier wurde ein Problem in der pneumatischen Ansteuerung lokalisiert. Die Reparatur musste aber auf Grund der etwas aufwendigeren Arbeiten und des knappen Zeitfensters auf heute Abend verschoben werden.
Nach ca. zwei Stunden ging es dann an der Start zur SS4. Auch in dieser Special dauerte es nicht lange bis es mal wieder ins Wasser ging. Vier Fahrzeuge steckten bereits bedenklich tief im im schlammigen Nass fest. Das Wasserloch war Sven und Michael schon von gestern bekannt – nur fehlte heute der LKW der Orga welcher gestern noch als Windenankerpunkt diente. Also musste schnell ein neuer Plan her. Die Beiden entschieden sich am äussersten linken Rand eine neue Spur zu versuchen, was Ihnen auch glücklicherweise gelang. Somit konnten Sie auch hier wieder Boden auf die anderen Teilnehmer gut machen. Danach ging es wieder zügiger über staubige Pisten mit einigen wilden Überholmanövern vorwärts. Durch die vielen verschiedenen Spuren im Gelände gestaltetet sich dir Navigation hier äusserst komplex. Michi behielt aber einen kühlen Kopf und lotste Sven mit Bobby gekonnt zum nächsten bereitstehenden Wasserloch. Da die Tiefe nicht abzuschätzen war erkundete Michi das Loch zu Fuss. Da das Wasser ungefähr Brusttief stand entschieden sich die Beiden das komplette zur Verfügung stehende Windenseil abzuspulen. Nachdem dieses auf der anderen Seite befestigt war hiess es mal wieder «Ab ins kühle Nass» Die Kabine wurde so hoch geflutet das sogar beide Tripmaster unter Wasser standen und alle losen Gegenstände fröhlich im Auto umhertrieben. Die Tripmaster sind ja beim Rallyfahren das A und O in der Navigation. Aus diesem Grund ist Bobby zum Glück mit zwei verschiedenen Systemen ausgerüstet. O-Ton Sven: «Der Terratrip hats nicht überlebt – die Polenvariante schon 😉» Da das Auto extrem voll Dreck war nahm sich das Team nach der Durchquerung einen Moment Zeit um Bobby vom grössten Dreck zu befreien. Danach kam direkt wieder einer sehr schwierige Navipassage, Sven und Michi musste zweimal umkehren und vom letzten bekannten Punkt neu starten bis Sie den richtigen Weg gefunden hatten. Zum Abschluss gab es dann noch eine extrem steile Ab- und Auffahrt. Die Abfahrt bot keine Möglichkeit um die Heckwinde zum abseilen zu befestigen. Also hiess es auch hier wieder einmal Augen zu und durch bzw. runter. Auf der anderen Seite ging es dann genauso steil wieder nach oben. Wobei es hier aber zum Glück einen Fixpunkt für die Winde gab. Mit Hilfe der Umlenkrolle konnte auch diese letzte schwierige Passage gemeistert werden. Die SS4 konnte auf Position 12 abgeschlossen werden.
Danach ging es mit einem kurzen Tankstopp zurück ins Camp um Bobby für die Nightstage vorzubereiten.
Laut meinen Informationen soll die Nightstage in ca. 30 Minuten, also gegen 23:00 Uhr starten. Die Länge der Wertung beträgt 80.07 KM und wird nochmal alles von Team und Maschine abverlangen und für den Service die nächste lange Nacht in Folge bedeuten.
Ich mache Schluss für heute und werde Euch morgen wieder mit allen neuen Infos zur Rallye versorgen.
Bis Morgen Früh – Euer Sven O.
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